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Artikel zum Dreisamtal und Umgebung 1995 - wolfgang:daubenberger

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1995

Mit knapper Mehrheit wurde im Freiburger Gemeinderat dem Bau der B31-Ost zugestimmt.
1995 KIRCHZARTEN

Für Kirchzarten war die MTB-Weltmeisterschaft ein gelungenes Spektakel. In dieser Zeit war ich selbst ein begeisterter Mountainbiker und wir wohnten inmitten von Kirchzarten. Ein (damals) überschaubarer Ort am Rande Freiburgs mit hohem Freizeitangebot, aber eben (wie heute) geprägt von behäbigem badischen Spiesertum. Wenn da nicht von Wenigen die Trendsportart Mountainbiken erkannt und größtenteils privat organisiert wurde.

Diese internationale Sportveranstaltung, die im Wesentlichen von dem Sportgeschäftinhaber Eckmann und weiteren Enthusiasten organisiert wurde, fand aber auch schnell erbitterte Gegner, die sich in den folgenden Jahrzehnten immer wieder zur Abwehr gegen ihnen suspekte Sportarten formieren sollte. Die Diskussionen und Auflagen über eine umweltverträgliche Sportstrecken war gerade skuril. Und doch schaffte das Team der WM alle Angriffe abzuwehren und so strömten in drei Tagen mehr als 100.000 Gäste aus aller Welt ins Dreisamtal. Ohne das große Engagement der vielen Helfer unmöglich und der Sportverein Kirchzarten leistete hier fast Übermenschliches. Man hatte die Welt zu Hause und der Sport führte den Schwarzwäldern vor Auge, wie lebendig es sein könnte. In wenigen Tagen verwandelte sich Alles in ein buntes Treiben und Veranstaltungen in und um Kirchzarten. Die Gastronomie staunte über den finanziellen Kick und an jeder Ecke begegnete man dem aufstrebendem Trendsport Mountainbike. Dass das Rappeneck für die gerade etablierte Spitzensportart im Mountainbike "Downhill" eine damals noch anspruchsvolle Strecke anbot, begeisterte Viele.

Für mich und Viele, die dieses Highlight miterleben durften waren diese wenigen Tage bis heute prägend und wir freuten uns über die Gäste und wanderten an den Sportstätten  unzählige Kilometer herauf und herunter. Man hoffte natürlich, dass Kirchzarten dadurch den behäbigen Mief zugunsten des in dieser Zeit sehr schnell wachsenden Mountainbikesports ablegen und damit sich neuen und jüngeren Gästen erschließen würde.

Ich selbst radelte in dieser Zeit in der "berühmt/berüchtigten" Radgruppe in Kirchzarten ("Mittwochsgruppe") rund um den bekannten Mountainbiker Peter Baum und aus heutiger Sicht waren wir die Eroberer der Höhenzüge rund um das Dreisamtal mit den beinahe unzähligen Trails in diesem Gebiet und freuten uns mächtig, dass nun dieses fantastische Angebot der Welt gemacht wurde. Diese Sport verband am Ende alle. Doch in der nachfolgenden Zeit wurde diese einmalige Gelegenheit in Kirchzarten in den Amtsstuben nicht genutzt. Im Gegenteil.

FAZIT
Der Verdienst für diese eigentlich wegweisende Sportveranstaltung gebührte einer Handvoll ortsansässiger Geschäftsleute, Sportbegeisterte und dem Sportverein, die nicht nur ihre Zeit sondern auch viel Geld für diese Idee opferten. Der Mitorganisator und damaliger Geschäftsinhaber Jürgen Eckmann erzählte mir, dass ihn die Vorbereitung dazu fast ein Jahr Zeit gekostet hatte und dies natürlich auch mit hohem geschäftlichen Konsequenzen verbunden war.
Wer heute in den Alpen oder in zahlreichen deutschen Gebieten das Angebot an ausgewiesenen Mountainbikestrecken nutzt, sollte wissen, dass 1995 selbst die größten europäischen Skigebiete noch immer auf die üblichen Freizeitangebote wie Wandern oder Ski setzten und diese internationale Veranstaltung in der Folge in zahlreichen Urlaubsregionen als Vorbild und Anregung hineingetragen wurde. Heute ist Mountainbiken ein weltweit touristisches Angebot, das gutes Geld in die Kassen spült und natürlich auch zur Verjüngung der Touristen beiträgt. Die Gemeinde Kirchzarten mit ihrer bekannte inneren Sturheit verschloss sich bis heute diesen Entwicklungen und der Neid auf die Mountainbiker nahm zu.




1995 FREIBURG

Freiburgs Städteplaner im Rathaus realisierten den Stadtteil Rieselfeld gegen viele Widerstände. Die Fertigstellung wurde 2012 abgeschlossen. Mit großen Summen unterstützte man in der Anfangsphase lange den Bau der Häuser. Dies wurde von vielen privaten kleinen und großen Investoren genutzt, um an der aussichtsreichen Wertsteigerung der Immobilien teilzunehmen. Dass gerade am Anfang vornehmlich Ausländer und sozial Unterstützte sich hier ansiedelten erzeugte viele Polizeieinsätze und es wurde auch und oft über Vandalismus und Zerstörung berichtet. Doch das wurde medial und politisch heruntergespielt.


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